Gasspartipps

Energiespartipps der Stadtwerke Lichtenfels

Was bedeutet Energie sparen? Sicher nicht, auf jeden Komfort zu verzichten. Vielfach ist dieser ja erst durch den Einsatz von technischen Geräten möglich. Deshalb versteht man heute unter dem Begriff Energiesparen vielmehr einen rationellen, also vernünftigen Umgang mit Energie.

Hier gilt:

  1. Unnötigen Verbrauch (z.B. durch überheizen von Räumen oder unnötiges laufenlassen von Elektrogeräten) zu vermeiden. Dazu ist das eigene Verhalten eines jeden kritisch zu untersuchen und gegebenenfalls zu ändern.
  2. Den für bestimmte Aufgaben notwendigen Energieverbrauch, durch technische Maßnahmen wie bessere Wärmedämmung der Gebäude oder Ersatz alter Haushaltsgeräte durch sparsamere Neugeräte, wirkungsvoll zu senken.

Die größten Energieeinsparungen lassen sich meist dort erzielen, wo ein hoher Verbrauch vorliegt. So wird in Privathaushalten etwa die Hälfte der Energie für die Heizung verbraucht. Zweitgrößter Energieverbraucher ist das Kraftfahrzeug mit einem Anteil von etwas mehr als einem Drittel. Für Warmwasser werden ca. 8% der Energie verbraucht, etwa genau so viel wie für alle Elektrogeräte im Haushalt.

Erdgas sparen bei der Raumheizung

Um ein angenehmes und behagliches Raumklima zu erhalten, müssen Wohnungen in der Übergangszeit und im Winter beheizt werden. Mehr als 49% der gesamten im privaten Haushalt und Verkehr benötigten Endenergie entfallen auf die Heizung. In diesem Bereich bietet sich daher das größte Potential, um Energie - also Erdgas - zu sparen.

  • 1. Schritt: Nutzverhalten überprüfen

    Das Nutzverhalten hat erheblichen Einfluss auf den Erdgasverbrauch. Testmessungen an 40 baugleichen Reihenhäusern haben ergeben, dass der Energieverbrauch einzelner Gebäude zum Teil doppelt so hoch sein kann wie die Durchschnittswerte. (Quelle: Bay. Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie)

    Deshalb:

    • Raumtemperatur sinnvoll wählen; Überheizte Räume sind nicht nur ungesund, sondern kosten auch unnötig Geld und Energie.
      Eine nächtliche Absenkung der Wohnraumtemperatur ( "Im Schlaf sparen") von z.B. 21° auf 18° erspart ca. 6% Heizenergie
    • Richtig lüften! Sinnvoll ist eine fünf- bis zehnminütige Stoßlüftung zweimal am Tag. Dazu sind alle Fenster und Türen des zu belüftenden Bereichs vollständig zu öffnen. So wird die feuchte und verbrauchte Luft komplett ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Dauerlüften dagegen erhöht den Heizenergieverbrauch deutlich. Fenster, die den ganzen Tag gekippt sind, können den Energieverbrauch für das Lüften gegenüber einer vernünftigen Stoßlüftung vervierfachen.
  • 2. Schritt: Heizungsanlage richtig betrieben
    • Es ist wichtig zu wissen, wie die zentrale Regelung der Heizungsanlage zu bedienen ist. Lassen Sie sich daher stets von einem Fachmann einweisen. Dies ist z.B. bei Installations- oder Wartungsarbeiten möglich. Die Regelung sorgt dafür, dass trotz schwankender äußerer Einflüsse in den Räumen immer die gewünschte Temperatur herrscht. Bei einer Zentralheizungsanlage greift die Regelung an zwei Stellen ein: dezentral am Heizkörper und zentral am Wärmeerzeuger.
    • Nutzen Sie die Zeitsteuerung Ihrer Heizungsanlage, eine wochentagsabhängige Zeitsteuerung stellt z.B. eine Nachtabsenkung automatisch ein.
    • Heizungsanlage mit Ende der Heizperiode außer Betrieb nehmen, da ansonsten Bereitschaftsverluste auftreten.
    • Kombinierte Wärmeerzeuger für Heizung und Warmwasser können auf reine Warmwasseraufbereitung umgeschaltet werden. In jedem Fall ist dann aber die Heizungsumwälzpumpe abzuschalten.
    • Heizkessel regelmäßig warten, der Schornsteinfeger misst einmal im Jahr die Abgasverluste des Heizkessels. Werden die zulässigen Grenzwerte überschritten, muß die Heizung von einem Fachmann eingestellt werden. Empfehlenswert ist daher eine jährliche Wartung Ihres Heizkessels durch einen Installateur, da defekte Regelungseinrichtungen und ein falsch eingestellter Brenner den Brennstoffverbrauch erhöhen. Die anfallenden Kosten werden oft durch die Energieeinsparung aufgewogen.
  • 3. Schritt: Einfache Dichtungs- und Dämmmaßnahmen

    Undichte Fugen - hauptsächlich bei Fenstern, Türen und Rolladenkästen - führen zu Zugerscheinungen und unkontrollierten Lüftungsverlusten. Werden Fenster und Türen nachträglich abgedichtet, können etwa 5 bis 15% des jährlichen Heizenergieverbrauchs eingespart werden.

    Achtung: In Räumen mit Einzelöfen kann durch das Abdichten von Fugen ein Mangel an Sauerstoff entstehen. Daher sollten Sie sich in diesem Fall vorher beim zuständigen Schornsteinfeger erkundigen.

    Da Heizrohre Wärme abgeben, ist es empfehlenswert in den Räumen, die nicht beheizt werden, zu überprüfen ob die dort verlegten Heizungs- und Warmwasserrohre ausreichend gedämmt sind. Der Gesetzgeber gibt dazu in der Heizungsanlagen-Verordnung die Dicke der Wärmedämmung vor.

    Nennweite (DN) der Rohrleitungen in mm Mindestdicke der Wärmedämmschicht
    bis DN 20 20 mm
    ab DN 22 bis DN 35 30 mm
    ab DN 40 bis DN 100 gleich DN
    über DN 100 100 mm

    Entspricht die Wärmedämmung der Rohre nicht den Vorgaben gemäß der Heizungsanlagen-Verordnung, sollten Sie eine zusätzliche Dämmung anbringen. Das Anbringen der Dämmung kann leicht selbst ausgeführt werden.

  • 4. Schritt: Bauliche Maßnahmen zum Wärmeschutz

    Eine wirkungsvolle Wärmedämmung umschließt den gesamten beheizten Gebäudebereich wie eine Hülle. Je nachdem, ob das Dachgeschoss oder der Keller teilweise oder ganz zum beheizten Bereich zählen, ist diese Hülle unterschiedlich ausgeprägt. Die Wärmeschutzverordnung schreibt für Neubauten die Unterschreitung bestimmter Grenzwerte des Jahresenergieverbrauchs vor.

    Wärmedämmung bei Fenstern

    Fenster sind meist eine Schwachstelle im Wärmeschutz. Eingreifen lohnt hier besonders. Vor allem bei renovierungsbedürftigen alten Holzfenstern oder schlecht wärmegedämmten Aluminiumfenstern (Kondenswasserbildung im Winter) ist ein Fensteraustausch aus energetischen und finanziellen Gründen in jedem Fall empfehlenswert. Oft bringt die Renovierung der Fenster auch einen erheblichen Komfortgewinn.

    Wärmedämmung der Außenwände

    Besonders die in den 50er und 60er Jahren errichteten Gebäude verfügen über eine vergleichsweise schlechte Wanddämmung. Durch eine verbesserte Dämmung der Außenwände können hier - je nach durchgeführter Maßnahme - jährlich bis zu 50 % Heizenergie eingespart werden.

    Verbesserte Dämmung von Dach und Dachgeschoss

    Die Wärmeverluste über das Dach machen immerhin rund ein Viertel der Gesamtverluste aus. Maßnahmen der Dämmung können diesen Anteil um 60 bis 85 % reduzieren. Werden Undichtigkeiten und kalte Decken vermieden, erhöht sich darüber hinaus auch die Behaglichkeit und der Wohnkomfort.

    Verbesserte Dämmung im Keller

    Neben einem verbesserten Wärmeschutz führt die Dämmung von Kellerwänden und -decken zu einem wärmeren Fußboden im Erdgeschoss, was den Wohnkomfort erheblich erhöht.

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